– 480 Millionen Euro sind eine symbolische Geste! –
27. Oktober 2025 – Was in der letzten Legislaturperiode für je zwei Jahre bereits auf Kante genäht war, soll nun ernsthaft für zwölf Jahre genügen?
Wer die tatsächlichen Bedarfe in den Kommunen – insbesondere in den Städten – kennt,
weiß: Die vorgesehenen 480 Millionen Euro, verteilt über zwölf Jahre, sind kaum mehr als eine
symbolische Geste. Verglichen mit dem tatsächlichen Zustand der Bildungsinfrastruktur
gleicht das einer Autowäsche für einen wirtschaftlichen Totalschaden.
In ganz Sachsen stehen Städte und Landkreise vor massiven Herausforderungen: marode
Schulgebäude, überfüllte Klassenzimmer und ein enormer Sanierungsstau prägen vielerorts
das Bild.
Wir betonen: Wenn wir Bildung und Gesundheit unserer Kinder wirklich ernst nehmen, müssen
wir auch in die Gebäude investieren, in denen Lernen und Betreuung stattfinden. Die
Reaktionen auf unseren Aufruf “Zeigt her eure Schulen – Digitale Zeit oder doch noch Kreidezeit?”
haben dies mehr als verdeutlicht. Der Zustand an manchen Bildungseinrichtungen ist
zum Teil unwürdig und beschämend. Die Art und Weise, wie man jetzt darauf reagieren
möchte, stellt eine grundsätzliche Frage nach Prioritäten in Sachsen. Bildungsinfrastruktur
jedenfalls scheint da keine große Rolle zu spielen.
Nach unseren Schätzungen liegt der tatsächliche Finanzbedarf beim Zehnfachen der aktuell
vorgesehenen Mittel.
Wir fordern die Staatsregierung daher auf, die Bildungsinfrastruktur nachhaltig zu stärken
und Kommunen sowie Städte finanziell so auszustatten, dass sie dringend notwendige Investitionen
und Sanierungen umsetzen können.
Einzelne Förderprogramme reichen nicht aus, um die strukturellen Defizite der vergangenen
Jahre zu beheben oder Schulen zukunftsfähig zu machen.
Was wir brauchen, ist eine langfristige und verlässliche Finanzierung – eine, die die Realität
an Sachsens Schulen anerkennt und sich in einer ausreichenden finanziellen Ausstattung
widerspiegelt.
